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Wandel des organischen Contents

Social-Media stellt seit geraumer Zeit eine attraktive Möglichkeit der Kommunikation für Unternehmen dar. Sie können über Social-Media gezielt in Kontakt mit der eigenen Zielgruppe treten, indem sie unter anderem Produkte vermarkten, News aus dem Unternehmen teilen, die Werte des eigenen Unternehmens betonen und Stellung zu aktuellen Entwicklungen nehmen. Die Auswahl an Social-Media-Kanälen und die Vielfalt des Contents wachsen kontinuierlich und es ist entscheidend, am Puls der Zeit, um die hart umkämpfte Aufmerksamkeit der Follower zu erhalten. Hier ist die Qualität des Contents der Schlüssel, jedoch geht es nicht nur um die Qualität, sondern viel mehr um die Redaktionen.

Der Content Graph löst den Social Graph ab

Der Social Graph ist ein bekanntes und langjährig erfolgreiches Modell bekannter Social-Media Plattformen. Das Netzwerk, welches sich jede Person und jedes Unternehmen auf den sozialen Kanälen aufbaut, steht bei diesem Modell im Fokus. Der Algorithmus bezieht sich gezielt auf Inhalte, die vom eigenen Netzwerk konsumiert und geteilt werden. Beiträge die Freunde, Familie oder andere soziale Kontakte auf den Kanälen teilen, werden vom Algorithmus erfasst und in des Feed der Nutzer*innen gespielt.

 

Der Content Graph hingegen fokussiert sich auf die Inhalte selbst und deren Relevanz, unabhängig davon, wer sie geteilt hat. Algorithmen analysieren dabei, welche Inhalte für die Nutzer*innen interessant und relevant sind, basierend auf deren Interaktionen, Vorlieben und Verhalten. Auch die Qualität der Inhalte spielt eine ausschlaggebende Rolle. Je mehr Interaktionen ein Inhalt erhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Inhalt auch in den Feeds von Nutzer*innen angezeigt wird, die bisher keine direkte Verbindung zu dem ursprünglichen Beitrag hatten. Kurz gesagt: Je mehr Interaktion ein Beitrag bekommt, desto mehr wird er in Feeds, auch außerhalb der bestehenden Follower*innen, ausgespielt. 

 

Diese Verschiebung macht deutlich, dass die Qualität und Relevanz des Inhalts wichtiger wird als der Absender. Es geht darum, den Nutzern die besten und interessantesten Inhalte zu zeigen, unabhängig davon, wer den Content veröffentlicht hat. Folglich kommt es nicht mehr nur darauf an die meisten Follower*innen zu haben oder die Inhalte am Social Graph anzulehnen. Die Verschiebung der Algorithmen in den sozialen Medien ermöglicht es auch Unternehmen oder Creator*innen mit kleinerer Reichweite virale Beiträge zu veröffentlichen, indem sie die Qualität des Contents in dem Vordergrund stellen und mit dem Thema den Zeitgeist treffen. Eine Creatorin die dies regelmäßig aufzeigt ist Linella (@linahella) auf TikTok. Sie erzielt durch ihre lebendige und lustige Art auf der Plattform regelmäßig Aufrufzahlen von 400.000 oder mehr, teilweise kreieren ihre Videos sogar über eine Millionen Aufrufe. Und dies schafft sie, obwohl sie „nur“ knapp 30.000 Follower*innen auf der Plattform hat, indem sie ihre Videos mit einem hohen Maß an Qualität und Authentizität produziert.

Community Culture als Schlüssel zum Erfolg

Gut produzierter und inhaltlich starker Content ist das Erfolgsrezept, um auf Social-Media eine relevante Zielgruppe langfristig bedienen und binden zu können. Die Community Culture in Bezug auf Social Media beschreibt das Gefühl der Verbundenheit durch Verhalten oder Sprache. Diese Kultur entsteht durch gemeinsame Interessen, Werte, Ziele oder Einstellungen und prägt ein Gemeinschaftsgefühl zwischen den Creator*innen und den Nutzer*innen der Plattform. Eine solche Community Culture gepaart mit gut produziertem Content ist das Rezept für eine nachhaltige Bindung zu den Nutzer*innen der Plattformen. Folgende Punkte helfen beim Erreichen des langfristigen Ziels der stetigen Verbesserung des Contents und der Bindung der Nutzer*innen an den eigenen Content:

 

Engagement fördern: Content, der authentisch und qualitativ produziert wird und die entsprechende Community Culture widerspiegelt, fördert das Engagement. Es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl unter den Nutzer*innen und zwischen den Creator*innen und der entsprechenden Zielgruppe, wodurch die Inhalte öfter geteilt und konsumiert werden.

 

Authentizität und Vertrauen: Eine positive Gemeinschaftskultur, bei der sich die Mitglieder respektvoll und unterstützend verhalten, kreiert eine freundliche und inklusive Atmosphäre und erzeugt Authentizität und Vertrauen.

 

Wertvolle Rückmeldungen: Der Trend des organischen Contents beschreibt die Wichtigkeit, die Qualität des eigenen Contents hochzuhalten. Ein Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Community regt dazu an, Feedback zu äußern, welches den Ersteller*innen dabei hilft, die Qualität der Beiträge weiter zu verbessern.

Lohnen sich Social-Ads oder wie erziele ich Reichweite?

Aktuell ist es kein Geheimnis, dass Content Creator und Unternehmen Geld in die Hand nehmen, um ihren Content auf den Plattformen zu bewerben. Dieser Prozess ist nichts Neues und hat sich in der Vergangenheit bewährt. Unternehmen konnten die eigene Reichweite und somit den Traffic auf den eigenen Profilen erhöhen, mehr Nutzer*innen erreichen und im Umkehrschluss mehr Geld durch Social-Media verdienen, oder Dienstleistungen besser bewerben.

 

Aktuell ist zu beobachten, dass Nutzer*innen dies umgehen wollen und bereit sind, Geld zu investieren, um eine werbefreie Erfahrung auf den sozialen Plattformen zu genießen. Dadurch entsteht das Problem für die Creator, dass sie keine garantierte Möglichkeit mehr haben, Nutzer*innen mit ihrem Content zu erreichen. Ein gängiges Modell um Werbung zu umgehen, stellt dabei ein Abonnement bei der sozialen Plattform dar.

 

Im Umkehrschluss machen sich die Creator Gedanken, wie sie dennoch regelmäßigen Kontakt zur eigenen Zielgruppe garantieren können. Die Antwort darauf befindet sich in der Qualität der Inhalte. Feedback-Loops mit der eigenen Community, investierte Zeit in innovative Content Ideen oder Personalisierung der Inhalte und Community Building sind der aktuelle Weg hin zu einer erfolgreichen Präsenz auf den sozialen Medien. Auch wir bei AWADO Kommunikationsberatung haben den Wind der Veränderung gespürt und setzen die Segel neu, indem wir unsere Leistungen anhand der neuen Entwicklungen anpassen.