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Threads – warum Du diese Plattform beobachten solltest

Mitte Dezember 2023 hat der Meta Konzern sein soziales Netzwerk THREADS für den europäischen Markt geöffnet. Spätestens seit diesem Zeitpunkt stellen sich Organisationen und Unternehmen die Frage, ob und wie sie mit einem eigenen Account bei Threads präsent sein sollten. Warum sich eine Diskussion darüber lohnt und welche Fragen man sich in dieser Phase stellen sollte, haben wir hier zusammengefasst.

Im Prinzip ist der Start von Threads nichts anderes als der Beginn von „just another social network“. Gleichzeitig ist es aber auch der Versuch des Meta Konzerns, dem strauchelnden Twitter oder Elon Musks X eine Alternative entgegenzusetzen. Denn sollte es Meta gelingen, Threads als eben dieses neue Netzwerk zu etablieren, wäre der Konzern von Mark Zuckerberg wieder einen Schritt weiter auf dem Weg, die Kommunikationskanäle und damit auch die digitalen Marketingkanäle zu dominieren – zumindest in der westlichen Welt. Schließlich steht Meta bereits hinter Facebook, Instagram und WhatsApp.

Beobachten

Vorerst ist es ein Versuch. Das gilt auch für Threads. Dort treffen in erster Linie Instagram-Nutzer*innen auf Menschen, die seit der Übernahme von Elon Musk den Spaß an Twitter (X) verloren haben. Dort treffen Instagram-Coaches auf politisch polarisierende Menschen aus der Twitter-Welt. Foto- und Videomacher*innen mit kurzen Textbeiträgen unter ihren Instagram-Posts finden sich plötzlich in endlosen Diskussionsbeiträgen wieder. Die ersten Wochen wirkten in den Threads wie der perfekte Culture Clash.

Gerade deshalb lohnt sich das Beobachten. Denn erst in sechs bis zwölf Monaten wird sich zeigen, was bei Threads für welche Accounts funktioniert. Instagram ist zum digitalen 24/7-Shopping-TV für die Hosentasche geworden. Twitter sorgt für politische Debatten, die es bis in die großen Medienkanäle schaffen. Kann Threads beides vereinen? Oder wird dieses neue Social Network einfach nur die Diskussionsplattform der Instagram-User*innen?

Aktuell zeigt sich ein klassisches Phänomen, das schon beim Start von TikTok zu beobachten war: Accounts recyceln ihre Posts aus anderen Netzwerken. Da wird der Tweet von X noch einmal auf Threads gepostet oder ein Instagram-Foto noch einmal gepostet.

Auch was die Relevanz angeht, wird sich erst in einigen Monaten zeigen, ob Threads als Quelle so wichtig wird, wie es Twitter und Facebook waren und oft noch sind. Werden Medien die Aktivitäten von Personen des öffentlichen Lebens, wie Politiker*innen und Künstler*innen, auf der Plattform verfolgen und entsprechende Zitate nutzen?

Was sich aus der Genese der Threads bereits deutlich zeigt, ist der B2C-Fokus. Ein zweites LinkedIn mit Fokus auf das geschäftliche und berufliche Umfeld ist von Meta an dieser Stelle nicht zu erwarten.

Was man sich vor dem Start fragen sollte

Wie eingangs geschrieben, ist Threads in erster Linie „just another social network“. Und bevor man generell einen Account in einem solchen sozialen Netzwerk eröffnet, kann man sich unsere 10 Fragen vorab beantworten – egal ob es sich um ein audio-, foto-, video- oder textbasiertes Netzwerk handelt.

Hier sind zehn nützliche Fragen, die sich Unternehmen und Organisationen stellen sollten, bevor sie einen Account in einem sozialen Netzwerk eröffnen:

Zielgruppenanalyse?

  • Welche Zielgruppen sollen mit dem Sozialen Netzwerk angesprochen werden?
  • Passt die Demographie der Nutzer*innen zu den potenziellen Kund*innen, die erreicht werden sollen?

Markenrelevanz?

  • Inwieweit unterstützt die Plattform die Positionierung und den Stil der eigenen Marke?
  • Wie verhalten sich die Wettbewerber*innen in der eigenen Branche? Sind sie bereits erfolgreich auf dieser Plattform vertreten oder noch nicht?

Ziele und Strategien?

  • Welche konkreten Ziele verfolgt die eigene Marke bzw. die eigene Organisation oder das eigene Unternehmen mit einer weiteren Präsenz in sozialen Netzwerken? Soll die Markenbekanntheit gesteigert, die Kundenbindung verbessert oder die Leadgenerierung verstärkt werden?
  • Wie fügt sich die geplante Strategie für die neue Plattform in die Gesamtstrategie ein?

Ressourcen und Aufwand?

  • Sind genügend Ressourcen (Zeit, Personal, Geld) vorhanden, um den Account kontinuierlich zu pflegen und zu aktualisieren?
  • Wie hoch ist der Aufwand für die Erstellung von zusätzlichem, qualitativ hochwertigem Content?

Plattform-Relevanz?

  • Welche sozialen Netzwerke sind für die eigene Branche und Zielgruppe am relevantesten?
  • Welche Besonderheiten weist die neue Plattform in Bezug auf Nutzung, Art der Inhalte oder Konversionsraten auf?

Messbare Erfolge?

  • Wie kann der Erfolg der eigenen Social-Media-Aktivitäten gemessen werden? Gibt es bereits gängige KPIs wie Engagement, Follower-Wachstum, Konversionsraten für die Plattform?
  • Welche Tools und Analysen stehen zur Verfügung?

Risiken und Compliance?

  • Welche rechtlichen und Compliance-Aspekte sind bei der Nutzung der Plattform zu beachten?
  • Welche potenziellen Risiken können durch die Interaktion mit Nutzer*innen oder die Veröffentlichung von Inhalten entstehen?

Krisenkommunikation?

  • Gibt es einen klaren Plan für die Krisenkommunikation in Social Media?
  • Wie wird mit negativem Feedback oder unerwarteten Entwicklungen umgegangen? Gibt es dafür entsprechende Expertise und Ressourcen?

Community Management?

  • Wie ist das Community Management organisiert und wer ist dafür zuständig?
  • Welche Art der Interaktion mit der eigenen Community soll gefördert werden?

Langfristige Strategie?

  • Wie fügen sich die langfristigen Ziele und Entwicklungen im Bereich Social Media in die Gesamtentwicklung des Unternehmens ein?
  • Gibt es einen langfristigen Plan für die Weiterentwicklung und Anpassung der Social Media Strategie im Laufe der Zeit?