Das Profil auf Google Business steht und Local Seo ist damit abgehakt? Leider nicht ganz, denn vor einiger Zeit haben die Tech-Giganten Microsoft und Apple ihre eigenen Business-Profile mit Verknüpfung zu Kartentools herausgebracht. Wir haben uns die Alternativen Apple Business Connect und Bing Places for Business angeschaut und mit dem Marktführer verglichen. Außerdem haben wir uns die Frage gestellt, ob und warum man mehrere Profile pflegen sollte.
Wozu Local SEO? und dann auch noch auf mehreren Plattformen?
Hinter Local SEO, auf Deutsch „Lokale Suchmaschinenoptimierung“, versteckt sich die Optimierung von Suchergebnissen innerhalb einen bestimmten räumlichen Gebiets. Die Ausgangssituation ist uns allen bekannt: man ist auf der Suche nach einer Dienstleistung oder einem Service in seiner Nähe. Dazu nutzt man häufig Suchmaschinen oder auch direkt Karten- bzw. Navigationsdienste. Umgekehrt kann man sagen, das Local SEO Unternehmen die Möglichkeit bietet, auf ihre Leistung im örtlichen Kontext aufmerksam zu machen.
Ein Weg, um auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen, ist ein Unternehmensprofil auf Google My Business. Dabei finden Kund*innen sowohl die zentralen Informationen zu Dienstleistungen bzw. Services sowie Öffnungszeiten auf einen Blick, als auch eine Verknüpfung zu Google Maps. Warum das für ein Unternehmen mehr Umsatz bedeuten kann, haben wir bereits hier zusammengefasst.
Auch Apple und Microsoft bieten diesen Service jetzt Unternehmen an, um ihre eigenen Suchmaschinen und Kartendienste attraktiver zu machen. Dabei verknüpft Apple das Profil aus „Business Connect“ mit der Karten-App auf allen Apple-Endgeräten. Ähnlich funktioniert es mit der Alternative namens „Bing Places for Business“. Dort taucht das Unternehmensprofil dann in der Bing-Suche und dem Kartentool auf.
Wozu mehrere Business-Profile, reicht nicht ein einziges?
Je nach genutztem Browser, Betriebssystem oder Endgerät können sich die angezeigten Suchergebnisse unterscheiden, da die Algorithmen der Anbieter verschiedene Prioritäten setzen. Das heißt: nur, weil ein Profil auf Google gut läuft, muss es leider nicht zwingend genauso gut auf anderen Kartendiensten oder Suchmaschinen funktionieren.
Während das Google-Business-Profil grundsätzlich auf allen Geräten aufrufbar ist, konzentrieren sich die Alternativen auf ihre eigenen Nischen und Use-Cases. Was dabei auffällt: Microsoft und Apple setzen dabei seht auf die Integration in ihre Betriebssysteme und Endgeräte. Profile im eigenen Produktkosmos werden so – wie sollte es anders sein – bevorzugt. Das äußert sich zum einen in der Darstellung auf dem genutzten Gerät, da die Inhalte der zum Betriebssystem passenden Profile übersichtlicher erscheinen. Zum anderen beeinflusst die Komptabilität zwischen Profil und Gerät, wie angesprochen, die Reihenfolge der Suchergebnisse. Je nachdem lassen sich diese unterschiedlichen Nischen auch für die eigene Strategie für Local SEO nutzen.
Was haben die verschiedenen Profile gemeinsam und worin unterscheiden sie sich?
So unterschiedlich die Anbieter dieser Profile auch sind, sie verfolgen das gleiche Ziel: Sie dienen als eine Art digitaler Telefonbucheintrag. Dort finden sich alle wichtigen Informationen zu einem Geschäft oder Unternehmen auf einen Blick. Außerdem entsteht gleichzeitig ein ansteuerbarer Punkt in den Navigationsdiensten der Anbieter, um für potentielle Kund*innen bei Onlinerecherchen zu Angeboten vor Ort sichtbar zu sein.
Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den drei Business-Profilen einige: alle sind kostenlos und bieten – Dank Orientierung an Google – sehr ähnlichen Funktionsumfang.
Wir haben die Besonderheiten und Stärken der Drei für Euch zusammengestellt:
Google – das Hauptprofil
Google Business ist das am weitesten verbreitete Profil und daher Marktführer. Es lässt sich auf allen mobilen Endgeräten und PCs mit Internetverbindung nutzen. Die Profile sind über die normale Google-Suche und Google Maps zu finden. Die Hauptfunktionen des Google-Profils umfassen: Kontaktdaten hinterlegen, Rezensionen und Fragen hinterlassen beziehungsweise darauf zu reagieren, Leistungen und Produkte anlegen beziehungsweise sich anzeigenlassen, und Neuigkeiten zum Unternehmen in Form von öffentlich sichtbaren Beiträgen zu posten. Darüber hinaus lassen sich über den Login bequem Filialen mitverwalten sowie Informationen bearbeiten – auch mit dem mobilen Endgerät. Damit setzt GMB den Standard der erwarteten Profilfunktionen und ist für uns DAS local SEO Tool. Der Marktführer ist unumgänglich für die Onlinepräsenz und dient als Basis für weitere Profile auf anderen Plattformen.
Bing – die pflegeleichte Variante
Bing Places for Business ist eine der beiden Alternativen zum Business-Profil von Google. Microsoft versucht hier auf die weite Verbreitung von Edge als Browser zu bauen. Der Browser ist standardmäßig für viele Firmenrechner vorgegeben, wird aber auch von Privatnutzer*innen verwendet, die einfach den „Standard“ beibehalten möchten. Bing ist bei diesem Browser als Standardsuchmaschine voreingestellt. Die Profile sind daher entsprechend in die Bing-Suche und Bing Karten zur Navigation eingebunden. Funktionell ist das Profil genau so ausgestattet wie das GMB-Profil, bietet aber die Möglichkeit bestehende Profile von Google inklusive veröffentlichter Beiträge zu importieren und automatisch regelmäßig zu synchronisieren. Ein zusätzlicher Bonus ist die Verknüpfung der Bing-Suche mit einer Sprach KI. Wie wir zu KIs in der täglichen Arbeit sehen, könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.
Apple – das mobile
Mit Apple Business Connect versucht auch Apple das Ökosystem rund um seine Betriebssysteme zu nutzen. Besonders die mobilen Geräte mit iOS und Computer mit MacOS als Betriebssystem und dem vorinstallierten Browser Safari sind hier die Hauptzielgruppe. Zusätzlich profitiert das Profil von der Zusammenarbeit von Apple und den meisten Automobil-Herstellern bzw. deren Infotainment-Systemen. Da Apple noch keine eigene Suchmaschine anbietet, sind die Profilinformationen in die Karten-App und weitere Apple-exklusive Apps wie zum Beispiel das Wallet eingebunden. Was die Funktionen anbelangt, so sind diese ebenfalls auf dem gleichen Stand wie bei Google. Lediglich der enthaltene Gerätemanager für eigene Mitarbeiter kommt noch oben drauf. Insgesamt liegt der Fokus des Tools auf mobiler Kundschaft mit Applegeräten.
Fazit
Zunächst einmal zu Google Business: wie schon angemerkt kommt man wegen der Verbreitung, der universellen Aufruf- und Auffindbarkeit sowie der Vielseitigkeit nicht um das Profil herum. GMB bildet ein solides Grundgerüst für die eigenen Local SEO Aktivitäten und darüber hinaus einige Möglichkeiten, Eure Produkte und News konstenlos zu platzieren. Unserer Meinung nach ein must-have.
Daran schließt sich Bing Places for Business an. Das Profil ist einfach und pflegeleicht. Der Kniff hieran ist außerdem die besondere Gruppe der Geräte, die auf die Profile zugreifen: Diese kommen zu einem großen Teil von Firmenrechnern, da Personen hier oft den Standardbrowser Edge und die mitgelieferte Standardsuche über Bing nutzen. Systembedingt zieht die Bing-Suche Informationen von Bing Places for Business den Informationen von Google vor. Das lässt sich für die eigene Strategie nutzen, wenn ihr im B2B-Kontext unterwegs seid. Einmal eingestellt, spart das Profil Zeit und Arbeit, da Änderungen und Neuigkeiten auf dem Hauptprofil von selbst übernommen werden. Darüber hinaus gibt es im Vergleich zu Google Business aktuell noch weniger angelegte Unternehmens-Profile – Ihr könnt also einfacher in die Top-Ergebnisse rutschen. Wir empfehlen daher das Business-Profil ergänzend zu Google zu nutzen.
Unser Fazit zu Apple Business Connect fällt dagegen durchwachsener aus. Wir finden das Profil etwas obsolet, da GMB auch auf Applegeräten abrufbar ist. Nur die Bindung an Apple-Exklusive Apps und die noch geringe Anzahl an Profilen bringt einige Vorteile. Dafür muss das Profil jedoch selbständig gepflegt werden, da die Basis für das Profil eine AppleID sein muss.
Insgesamt ziehen wir daraus: Wir empfehlen Google Business als Hauptprofil zu nutzen und es bevorzugt mit Infos und Beiträgen zu versorgen. Die anderen Profile können je nach eigener Zielgruppe ebenfalls angelegt werden.
Ein Tipp: Hier spielt uns Bing Places for Business in die Hände. Die Möglichkeit mit wenigen Klicks die Beiträge direkt von einem in das andere Profil zu importieren, erleichtert die Pflege enorm. Sprich viel Wirkung bei verhältnismäßig wenig Aufwand.